Foto: Martin Lindeborg

Bischof Johan Tyrberg

Biografie

Johan Arvid Tyrberg, am 20. Juni 1963 geboren, ist der 69. Bischof von Lund. Er wurde am 1. April 2014 gewählt und löste damit die nunmehrige Erzbischöfin Antje Jackelén ab. Am 24. August wurde Tyrberg im Dom zu Uppsala zum Bischof von Lund geweiht.

Tyrberg wurde 1990 in der Diözese Lund ordiniert. Später war er unter anderem in der schwedischen Auslandskirchengemeinde in Frankfurt am Main tätig, und er hat zudem eine Zeit lang in den USA gewohnt. 2007 wurde Johan Tyrberg Hauptpastor der Gemeinde Karlshamn im südschwedischen Blekinge.

Tyrberg ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Er ist der Neffe des Altbischofs Karl-Johan Tyrberg. Selbst beschreibt sich Johan Tyrberg als Visionär, der stets auf der Suche nach etwas Neuem sei, doch die Gemeinde ist es, die seinem Herzen am nächsten liegt: „Hier findet Kirche statt. Hier trifft man sich, und hier wird das Evangelium in Wort und Tat verkündet.“ Fragen der Führung sind es, für die Bischof Tyrberg schwärmt, und das Gewicht von Kommunikation. „Ich möchte den Menschen mit dem Evangelium dort begegnen, wo sie sind – nicht nur in der Kirche, sondern auch an anderen realen Orten und in den Medien, die wir heute haben“, sagt er.

So ist der Bischof auch in verschiedenen Social Media aktiv – man trifft ihn nicht nur bei Facebook, Twitter und Instagram, sondern er verfasst auch einen eigenen Blog. Die Hauptaufgabe eines Bischofs ist es, die Kirche seiner Diözese zu führen und Anregung und Inspiration zu geben.

Gemeinsam mit dem Domkapitel trägt der Bischof die Verantwortung dafür, dass Lehre und Ordnung der Kirche befolgt werden. Zu den weiteren Aufgaben des Bischofs gehört es, Pfarrer und Diakone für den Dienst in der Kirche zu weihen. Kraft seines Amtes ist er schließlich auch noch Vorsitzender von Bistumsrat und Domkapitel.

Der Wahlspruch

Bischof Johan Tyrberg will, dass die Kirche zu sehen ist; sie soll in der gesamten Gesellschaft bemerkbar sein. Zu seinem Wahlspruch und Motto hat er „Das Salz der Erde“ auserkoren. Er erklärt dies näher: „In Matthäus 5, 13 sagt Jesus, dass wir das Salz der Erde seien. Es gibt verschiedene Auslegungen dieses Satzes, doch in jeder kommt der Gedanke durch, dass sich Gottes Volk unter den Mitmenschen verteilen möge. Wir haben die Berufung, in der Welt zu leben, in der Gesellschaft. Verstreut wie das Salz, spürbar wie das Salz. So möchte ich selbst leben, und es ist der Weg zu einem solchen Leben, den ich aufzeigen will.“. „Wir haben eine Aufgabe und eine Rolle in der Welt und für die Welt. Das Salz hat viele Aufgaben und viele Bedeutungen. Meist fällt es uns als Geschmacksverstärker ein. Lasst auch uns so sein – wie das Salz im Salzfass keinen Nutzen hat, sondern in das Essen gegeben werden muss, so ist es auch nötig, dass wir uns verteilen in der Gesellschaft und unter den Menschen.“ „Wenn Salz fehlt, dann spürt man dies. Ebenso spürt man, dass etwas fehlt, wenn man nicht auf die geistlichen Bedürfnisse des Menschen achtet. Wie das Salz auch in kleinen Mengen wirkt, so sollen auch wir nicht verzweifeln, wenn die Gruppe klein bleibt, die sich zu Gebet und Gottesdienst versammelt. Es macht dennoch einen Unterschied.“ „Das Salz ist notwendig für das Leben. Ohne Salz können die Zellen kein Wasser binden, und wir trocknen aus. Dieselbe Rolle hat, so glaube ich, die Kirche: Wir werden gebraucht – allein schon für das Leben.“ 

Das Wappen 

In der ganzen Welt sind Bischofswappen gebräuchlich; diese internationale Tradition behalten wir auch in Schweden bei, und Amtswappen gibt es in der Kirche von Schweden schon lange. 

Ein Wappen erzählt etwas über eine Person. Die Symbole zeigen häufig auf, wohin man gehört, und dabei kann es sich um persönliche Vorlieben handeln oder um geografische Orte, die im Leben der Person eine Bedeutung haben.

Das Amtswappen von Bischof Johan Tyrberg ist auf klassische Weise viergeteilt. Im ersten und im vierten Feld befindet sich das Wappen des Bistums Lund; dem persönlichen Wappen stehen das zweite und dritte Feld zur Verfügung. Das Wappen des Bistums besteht aus dem Rost des heiligen Laurentius, auf dem dieser, der Schutzheilige von Diözese und Dom, 258 in Rom als Märtyrer starb.

Das Wappen hat mit Wogen und Anker ein maritimes Thema; diese Symbole mögen als Ausdruck des Interesses von Johan Tyrberg am Segeln und an der Seefahrt allgemein gesehen werden. Einen großen Teil seines Lebens hat er nahe dem Meer gewohnt.   Eine leuchtende goldene Schiffslaterne zeigt das Licht der Welt, das Licht des Lebens, also Jesus Christus und seine Jünger durch die Zeiten. Der kreuzförmige Anker gibt der christlichen Hoffnung Gestalt. Im Wappen steht auch der Wahlspruch des Bischofs: „Das Salz der Erde“. „Der Wappenschild ist durch einen sogenannten Wellenschnitt gegliedert, ihn teilt also eine wellenförmige Markierung in die obere Hälfte mit der Laterne und ihren goldenen Lichtstrahlen auf blauem Grund und in die untere mit dem blauen Anker auf silbernem Grund. Der Anker gemahnt in seiner Form an das Kreuz.

Der Wellenschnitt steht für das Wasser, das Wasser, aus dem der Schöpfer das Leben nahm, das Wasser, mit dem wir getauft werden zur Gemeinschaft mit dem Gott des Lebens. Das Wasser, das mich auf zahlreiche Weisen durch mein Leben begleitet hat – entweder war es in der Nähe zu finden, oder ich trug ein Sehnen nach ihm in mir“, erläutert Johan Tyrberg.

„Das Blau im Kontrast zu Silber entspricht dem Kontrast zwischen Dunkel und Licht. Gleichzeitig ist Blau auch die Farbe Mariä. Der Maria, die Gott in ihrem Leib zum Menschwerden trug. Eine Schwangerschaft, an der teilzuhaben wir alle gerufen sind.“ „Vor dem dunklen Grund leuchtet eine Laterne; eine Laterne, wie sie uns auf hoher See auf unserem Schiff begleitet oder wie wir sie auf anderen Wegen in der Hand mit uns führen. Ihr Gold ist kräftiger als das Leuchten des Silbers, denn es ist Gottes eigenes Licht, das wir mit uns tragen. Und angesichts Gottes Licht ist jedes andere Licht blass. Die Laterne mit ihrem Licht greift den Faden des Mottos auf: ‚Wir sind in Gottes Hand das Salz der Erde und das Licht der Welt.‘ Das Salz muss in der Welt verbreitet werden, das Licht wird in die Welt getragen. Da gibt es nichts zu verbergen und nichts zurückzuhalten. Der Anker ist das Symbol der Hoffnung. Eine Hoffnung, die sich aus dem Glauben speist, der vom Kreuz befruchtet wird. Gleichzeitig ist der Anker eine Erinnerung an das Leben, das mich hierhergeführt hat“, erklärt Johan Tyrberg das Bischofswappen.

Aus alter Sitte führt der Bischof von Lund neben der Mitra und dem Krummstab auch das sogenannte Prozessionskreuz im Wappen. Es erinnert an die frühere Stellung des Bischofsstuhles, der 1103 als Erzbistum begründet wurde. In der Kirche von Schweden führt ein solches Kreuz ansonsten nur das Erzbistum Uppsala.

Das Bischofswappen wurde vom königlichen Wappenmaler Ronny Andersen aus Kopenhagen unter Absprache mit Claus Berntsen, Mitarbeiter des schwedischen Heraldischen Vereines, und mit dem Kaplan des Bischofs, Per Arne Joelsson, erschaffen.